Der Geist von Weihnachten

Wie geht es euch in der Vorweihnachtszeit?

Ist es für euch die „eilige Zeit“, wo noch alles fertig werden muss? Torschlusspanik, als ob‘s kein Morgen gäbe? Stress pur!

Oder ist es für euch eine besinnliche Zeit, mit Plätzchenduft und „Last Christmas“ im Radio?

Oder etwas von beidem?

Was mich jedes Jahr am ganzen Weihnachtsrummel stört, ist genau diese Kombination. Überall wird gehetzt. Noch schnell 5 kg Plätzchen backen (weil man das ja schon immer so gemacht hat), noch schnell Geschenke kaufen (die vielfach ziemlich alibimässig daherkommen, weil alle schon alles haben und man eh nicht weiss, was man Sinnvolles schenken könnte). Ein Riesenstress für „das Fest der Liebe“. Hetzen und lieben. Das geht schon mal gar nicht zusammen.

Noch schnell die Wohnung putzen, ein aufwändiges Essen kochen, X Leute einladen, und überall eingeladen sein… Festmarathon in Reinkultur, zwei Wochen Ferien ohne nennenswerte Erholung.

Geht es uns nicht manchmal allen so? Dass wir vor lauter Hü und Hopp ganz müde und rumpelig werden?

Was, wenn wir einander in diesem Sinne etwas schenken, das wir alle gut gebrauchen können?

Zeit!

Zeit mit uns selber. Dass du dir ein paar Momente nur dir schenkst. Quality time, wie man so schön sagt. Ein gutes Buch, ein heisser Tee oder Kaffee, ein Bad mit Schaum und Duft, ein Spaziergang. Etwas, das dir einfach nur gut tut. Beschenke dich selber! Und nicht nur einmal im Jahr! Und nimm dir die Zeit, dich mit dir selber zu unterhalten. Du wirst überrascht sein, was du dir alles zu erzählen weisst!

Zeit mit einem oder mehreren lieben Menschen. Ein gemütliches Nachtessen bei Kerzenschein. Ein Familienausflug zu einer Grillstelle am Waldrand mit Cervelat über dem Feuer. Ein Spaziergang zu zweit. Ein Kaffee und ein tiefes Gespräch. Eine lustige Runde mit Freunden. Und das alles übers ganze Jahr verteilt.

Was ist Besinnlichkeit? Der Duden gibt als Synonyme zum Beispiel an: Ruhe, Atempause, Betrachtung, Meditation, Gelassenheit, Gemütlichkeit, Seelenruhe.

Besinnlichkeit heisst für mich, auch mal drüber nachzudenken (nicht nur zu Weihnachten!), was ich im vergangenen Jahr alles erlebt und geschafft habe. In mich zu gehen. Und mir zu überlegen, wie ich das kommende Jahr so gestalten kann, dass ich glücklich sein kann. Zufrieden und erfüllt die kommenden 12 Monate geniessen kann.

Darum setze ich mich nachher in meinen Schaukelstuhl, einen Kaffee in der Hand, und freue mich drauf, was ich im kommenden Jahr alles machen kann. Wem ich eine nicht-materielle Freude bereiten kann. Und womit ich MIR eine Freude bereiten kann.

Und die Geschenke für die Familie? Wenn, dann finde ich noch ein kleines Etwas auf dem Weihnachtsmarkt, mit dem ich einen persönlichen Gutschein für gemeinsame Momente untermalen kann.