Der Sinn des Seins

Auf der Suche nach dem Sinn des Seins.

Manch einer macht sich in seinem Leben auf die Suche nach dem Sinn des Lebens, dem Sinn des Seins. Und so manches Mal muss man sich vielleicht erklären, warum man gerade den Sinn des Lebens sucht. „Bist du suizidgefährdet? Siehst du keinen Sinn?“ Um Himmels Willen! Nein, mir geht’s gut! Ging mir letztens so, da habe ich eine gute halbe Stunde gebraucht mein Gegenüber zu überzeugen dass ich ein Optimist bin, dass und warum ich Freude am Leben habe… Sinnsuche heisst nicht sinnlos zu sein. Sinnsuche heisst, weiterkommen wollen.

Der Sinn des Lebens ist für jedermann und in der jeweiligen Situation verschieden. Und doch geht’s irgendwie immer um’s Gleiche.

Vieles durfte ich bereits entdecken und geniessen. Vieles hat mich vordergründig in die Knie gezwungen, mir Bauchweh bereitet. Und doch: Immer wieder bin ich aufgestanden, Krönchen gerichtet und bin weitergelaufen. Ab und an hab ich mir den Besen geschnappt und bin davongeflogen. 😉 So manches Mal habe ich den Sinn hinter einer Situation erst sehr viel später erfassen können. Aber jede Situation hatte seinen Sinn, seine Lektion an mich.

Gerne zitiere ich immer wieder eine kleine Diskussion zwischen mir und meinen Kids:

Mein Sohn: „Mami, warum isst man eigentlich, wenn’s doch früher oder später im Klo landet?“
Ich: „Was meinst du? Ausser dass es Kraft gibt und damit wir nicht verhungern?“
Kids: „Damit wir geniessen können.“
Ich: „Und warum fahren wir in Urlaub, wenn wir doch wieder heim müssen?“
Kids: „Damit wir geniessen können!“
Ich: „Und warum stehen wir am Morgen auf wenn wir am Abend doch wieder ins Bett müssen?“
Kids: „Damit wir geniessen können!!“
Ich: „Und warum leben wir, wenn wir doch mal sterben müssen?“
Kids: „Damit wir geniessen können!!!“

Ich denke folgendes: Der Sinn in jeder Situation ist der, dass wir mit ganzem Herzen „JA!“ sagen und geniessen können. Sitzen wir in einem Loch und das Leben sieht nicht rosig aus, dann kann ich mir überlegen, was denn *anstatt dessen* schön wäre, mir gut täte. Oder wie ich gestärkt daraus hervorgehen kann. Und ob ich alles alleine schaffe, oder mir Hilfe hole. Es ist übrigens keine Schande, um Hilfe zu bitten. Im Gegenteil, es ist ein Zeichen von Stärke. An mir arbeiten muss ich schon allein, das ist richtig – aber ich kann mir dabei helfen lassen.

Ja von ganzem Herzen!

Was ist das „JA!“ von ganzem Herzen? Für mich persönlich macht etwas Sinn, wenn ich es vereinfacht gesagt als Gewinn verbuchen kann.

• Gefällt mir das Lied? Ja, es tut meiner Seele gut, ich fühle mich wohl dabei. Gut! Ein Gewinn für mich!
• Nein? Sender/CD/Platte wechseln. Besser? Ja? Gewinn!
• Hat mir das Steak geschmeckt? Oh ja! Und ich weiss sogar wo das Rind gegrast hat. Ein Gewinn für mich!
• Nein? Was ist die Lösung? Nahrung umstellen, Metzger wechseln, andere Fleischsorte ausprobieren…
• Ich habe eine Stunde dem Heu zugeschaut wie es dörrt. Hab ich rumstudiert was ich dabei alles verpasse und was ich denn noch müsste? Schlecht.
• Hab ich mich dabei aber entspannt und das hat gut getan? Ja. Gewinn!
• Habe ich der nervenden Person gesagt dass ich ihr Verhalten nicht mag? Ja. Gewinn!
• Hat‘s was genützt? Nein. OK, was kann ich statt dessen tun? Lösungsansätze bringen. Gewinn!
• Hat‘s immer noch nichts genützt? Nein. Nun, dann sage ich irgendwann „Tschüss“ und lasse die Person ihren Weg gehen. Meiner ist es nicht. Ich bin zu mir gestanden. Gewinn! Und ich gehe weiter meinen eigenen Weg. Gewinn!
• Ich wurde gehänselt. Und habe daraus gelernt wie man anstatt dessen miteinander umgeht, wie man respektvoll zueinander ist. Und kann dies auch umsetzen. Gewinn!
• Am Dorffest. War ich nur da weil andere auch da waren? Sehen und gesehen werden? Oder war ich da weil es mir gut tat und ich Spass hatte, es geniessen konnte? Dann ist es ein Gewinn.
• Habe ich jemanden manipulieren oder beherrschen können? Ja? Gewinn? Definitiv nicht! Habe ich die Situation aber bereinigen können und mein Gegenüber ist nun auch glücklich? Ja? DANN ist es ein Gewinn.

Mein Verständnis für den Sinn des Seins, den Sinn des Lebens ist der, einen Gewinn verbuchen zu können! Einen wirklichen Gewinn. Der mich, der mein Gegenüber weiterbringt. Spass am Leben zu haben, es geniessen zu können – und auch mal die „Minion- und Schlumpfanteile“ in mir zu Wort kommen zu lassen. Sprich: Auch mal etwas Unsinn zuzulassen und so richtig Spass zu haben. Ohne jemanden zu verletzen. Auch mich nicht. Erlaubt ist was weiterbringt und gut tut.

Geniesse den Tag und schau am Abend, wie viele Gewinne du verbuchen konntest!