Eine kleine Zeitreise

Eine kleine Zeitreise…

Gestern haben wir eine kleine Zeitreise unternommen. Wir waren zu fünft an einem Mittelaltermarkt.

Es war nicht mein erster, und garantiert nicht mein letzer.

Wir kommen also an. Das Auto ist parkiert, und wir sehen die ersten Ritter, Knappen, Burgfäuleins und einfache Leute Richtung Festgelände pilgern. Der Wegzoll ist entrichtet, und wir erhalten ein leuchtend grünes Bändchen als Passierschein fürs Festgelände.

Mit leuchtenden Augen und einem tiefen Atemzug machen wir die ersten Schritte in eine andere Welt. Und schon hüpft eine Ausstellerin auf uns zu – auf einem andern Markt vor wenigen Monaten hatte ich mit ihr ein ganz tolles, tiefes Gespräch. Sie drückt mich und freut sich mich zu sehen. Ich freue mich auch enorm.

Diese Herzlichkeit, dieses „Ach schön seid ihr wieder da!“ berührt tief! Und es sind noch andere Aussteller und Besucher, die man wieder trifft, sich wie alte Bekannte begrüsst – auch wenn man keine Ahnung hat wie sie heissen oder wo sie wohnen. Es ist auch nicht wichtig. Die Alltagswelt des 21. Jahrhunderts ist weit, weit weg. Es zählt nur das Hier und Jetzt.

Wir sitzen irgendwo auf einem Festbank am Schatten, lassen unsere Blicke schweifen. Es sind Leute in allen Formen und Farben unterwegs. Und keiner sendet auch nur annähernd so etwas aus wie Agressivität, Hektik, Argwohn, … Ausser dem winzigen Mops, der alle Vorbeilaufenden energisch ankläfft. Und niemand stört sich dran. Kleine Kinder spielen in den Zelten ihrer Eltern, mit nichts an ausser vielleicht einer schmucken Halskette. Und niemand stört sich dran…

Ein gutes Stück Frieden

Wir schlendern weiter übers Gelände. Die Sinne sind irgendwie geschärft. Oder sind sie nur einfach frei vom hektischen Alltag mit seinen Sorgen und Grübeleien? Ich denke, genau um das geht es. An einem Mittelaltermarkt ist die Stimmung einfach friedlich. Auch bei den Schaukämpfen und der Schau-Schlacht wird gelacht und geschäkert. Alles ist entspannt.

Am Morgen noch war ich zum Einkaufen im Coop. Angespannte, gestresste Leute kurven nervös durch die Gänge, jeder versucht schneller an die Kasse zu drängeln. Schon nach kurzer Zeit war ich Fix und Foxi. Und dann am Nachmittag der Mittelaltermarkt. Das pure Gegenteil. Meine Batterien konnten sich aufladen. Ich habe mich richtiggehend in dieser Energie gebadet und die Zeit vergessen.

Dieses Stück Frieden kommt auch wieder hervor, wenn ich an den Markt denke. Und ich bewahre diesen Frieden und die Gemütlichkeit in Vordergrund. Auch im ganz normalen Alltagswahnsinn können wir dieses Stück Gemütlichkeit gut gebrauchen. So behalten wir unseren inneren Frieden, leben mehr im Hier und Jetzt – und sind erst noch produktiver in der Familie und auf der Arbeit – was Partner, Kinder und Chef freut.

Zufrieden und mit einem leuchtenden Strahlen in den Augen sind wir dann wieder heimzu. Und freuen uns auf ein nächstes Abtauchen und Auftanken, inmitten von friedlichen, barfüssigen, lächelnden Menschen…